Interkulturelle Beratung: Was soll das sein?
Neulich fragte mich in der Vorstellungsrunde während einer Zoom-Konferenz ein Teilnehmer erstaunt: Interkulturelle Beraterin, was machst du da eigentlich?
Ich antwortete ihm mit einem Bild: An der Oberfläche sieht das Meer überall gleich aus. Aber darunter verbergen sich ganz unterschiedliche Kulturen – bunte Korallenriffe, dunkle Gräben, sogar heiße Vulkane. Auch menschliche Kulturen sehen aus der Ferne häufig ähnlich aus. Tauchen wir aber ein in die andere Welt, merken wir schnell, dass vieles doch ganz anders und uns irgendwie fremd ist.
LOTSEN HAT ETWAS MIT ORTSKENNTNIS ZU TUN
Als interkulturelle Beraterin, Trainerin und Coach bin ich für Unternehmen Lotsin und Begleiterin, damit sie sich auch in der Zusammenarbeit mit fremden Kulturen schnell orientieren können und nicht vom Kurs abkommen.
Ich bereite Führungskräfte mit ExpatBeratung auf ihren Auslandsaufenthalt in Mittelosteuropa vor. Sie bekommen vor mir Kompass und Karte, um sich im fremden Land zurecht zu finden. Ich geleite auch ihre Partner:in und Kinder sicher auf der Reise. Als Ungarin kenne ich meine Landsleute und die Mittelosteuropäische Region, ihre Besonderheiten und ihre Kultur – und mache meine Klient:innen damit vertraut. So finden Sie sich schnell im Alltag und Arbeitsleben zurecht, vermeiden Missverständnisse, Konflikte. So können sie sich im Ausland für das Wesentliche konzentrieren: Auf ihre Arbeit anstatt auf die Nebenschauplätze.
TEAMS KÖNNEN SICH IN UNTERSCHIEDLICHEN PHASEN BEFINDEN – UND SIE WISSEN NICHTS DAVON
Mit multikulturellen Teams erarbeite ich in einer TeamEntwicklung gemeinsame Routen und Ziele, um aus einer bunt zusammengewürfelten Gruppe eine schlagkräftige Mannschaft zu machen. In unserer VUCA-Arbeitswelt (volatil, unsicher, komplex und ambivalent) ändern sich die Anforderungen, die Kundenwünsche, aber auch die internen Prozesse oder Strukturen schneller als das Wetter auf hoher See. Für Teams heißt das: Es gibt wenig Routinen. Stattdessen müssen sich die Kolleg:innen immer wieder neu abstimmen, ausrichten, Rückmeldungen geben. Für interkulturelle Teams ist das eine besondere Herausforderung. Wo ist das multikulturelle Team gerade? Liegen sie noch im Hafen wie ein bunter Haufen, der sich kaum kennt und sich vielleicht noch misstrauisch beäugt (Forming-Phase)? Streiten sich die ersten um die schönste Kajüte und wer das Deck schrubben muss (Storming- und Norming-Phase)? Oder segeln sie schon hart am Wind mit einer Crew, die für den Weltcup trainiert (Performing- und Adjourning-Phase)? Mit einer fundierten Analyse finden wir heraus, wo das Team steht. Dann erarbeiten wir in Präsenz oder online mit dem Team gemeinsam, welcher nächste Schritt sinnvoll ist.
KULTURLERNEN BEDEUTET POTENTIALE FREI SETZEN UND WACHSEN
An meinen KulturTrainings nehmen Mitarbeitende aus Unternehmen, Behörden, Schulen und Universitäten sowie aus dem gesamten Dienstleistungssektor teil. Ich mache sie fit für ein besseres Verständnis zwischen den Kulturen. Sie schulen sich darin, mit anderen Kulturen in einen befruchtenden Austausch zu kommen und wenden dabei Techniken des interkulturellen Umgangs an. Die eigene kulturelle Brille zu erkennen, sie abzusetzen und vielleicht sogar eine andere aufzusetzen – das fällt uns schwer. Aber wir können es üben. Ich biete dazu drei aufeinander aufbauende Trainings an. Dabei ist es mir ein besonderes Anliegen, einerseits das theoretische Wissen über Kulturen zu vermitteln, andererseits jedoch auch meine eigenen Erfahrungen mit einfließen zu lassen.
Kurz und gut: Ich lotse Menschen und Organisationen durch eine komplexe und ungewisse Welt, damit sie ihre Potentiale freisetzen, über sich hinauswachsen und eine unvergessliche Reise in eine andere Kultur wagen.
Bild: Klara Denzin (2020): „Le grand bleu“
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